Dreieinhalb Jahre dauert die Ausbildung im Bereich des immer höher technologisierten und digitalisierten Kfz-Handwerks. Ein Vergleich mit der Ausbildung eines Kraftfahrzeugmechanikers vor 20 oder gar 40 Jahren ist quasi unstatthaft und liefe auf den vielzitierten Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen hinaus. Zu viel hat sich in immer kürzeren Zeitabständen bezüglich Technik und Technologie der modernen Fahrzeuge verändert und weiterentwickelt. Dem trägt die Ausbildung naturgemäß Rechnung.

Aber auch heute gibt es Auszubildende, die aus der großen Menge der Lehrlinge herausragen und wegen guter Leistungen in Schule und Betrieb die Möglichkeit erhalten und nutzen, ihre Gesellenprüfung schon nach drei Jahren, also sechs Monate vorgezogen, abzulegen. So geschehen für zwölf junge Männer des Schulstandortes Wetzlar der Kfz-Innung Lahn-Dill in der Werner-von-Siemens-Schule in Niedergirmes.

Vorsitzender des Gesellenprüfungsausschusses war Kfz-Meister Martin Kolmer aus Hüttenberg-Weidenhausen, der auch unmittelbar nach absolvierter und bestandener Prüfung gemeinsam mit seinen Prüfungsausschuss-Kollegen Gordon Uhrbahn und Klaus Massier, beide Fachlehrer an der Siemens-Schule, und in Anwesenheit des stellvertretenden Schulleiters Christoph Dicke die Prüfungszeugnisse und Gesellenbriefe überreichte. Und dabei nach alter handwerklicher Sitte die Junggesellen von ihren bisherigen Bindungen an die Lehrzeit und den Verpflichtungen gegenüber dem Lehrherren freizusprechen. Und sie zu ihrem ersten wichtigen Meilenstein auf der nach oben offenen Karriereleiter im Handwerk beglückwünschte.

Wer mehr will, kann und muss mehr tun, um sich damit vielfältige berufliche Aufstiegschancen zu eröffnen. Unter diesem Motto lohne es sich, über Fortbildung und Weiterqualifikation auf dem Fundament des Gesellenbriefes aufzubauen. Es liege nun in erster Linie an jedem selbst, was er aus sich und seiner Situation mache, so Kolmer.

Die erfolgreichen Junggesellen 2020 des Kfz-Handwerks  für den Schulstandort Wetzlar sind: Lucas Bauer und Kunilay Yildiz vom Autohaus Serafin in Hüttenberg, Nils Reucker (Diehl, Wetzlar), Jannik Sproer (Unger, Wetzlar), Murat-Kaan Ciraci (Merkur, Wetzlar), Christian Bill (Schwarz, Marburg), Jonas Gébl, Marvin Gruß und Fabian Jäger (Müller, Rechtenbach) sowie Michael Wöhrl und Alexander Fuchs (Weller, Münchholzhausen).