Herborn (wf). 224 junge Damen und Herren haben im Jahr 2019 die Gesellenprüfung in 18 unterschiedlichen Ausbildungsberufen, die sich auf elf Handwerksinnungen im Lahn-Kreis verteilen, erfolgreich abgelegt. Diese elf Innungen hatten unter der Regie der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill und in Kooperation mit der Handwerkskammer Wiesbaden zur gemeinsamen großen Freisprechungsfeier in die Konferenzhalle nach Herborn eingeladen. Weitere fünf Innungen, die ebenfalls zu der in der Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill zusammengeschlossenen heimischen Handwerks-Familie gehören, sprechen ihren Berufsnachwuchs in jeweils eigenen Feiern in kleinerem Rahmen frei.

In der von Frank Mignon moderierten Freisprechungsfeier zeichneten Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke (Hermannstein), KH-Geschäftsführer Sebastian Hoffmanns und letztmalig in seiner in wenigen Tagen zu Ende gehende Amtszeit Handwerkskammerpräsident Klaus Repp die besten Prüflinge aus zahlreichen Gewerken besonders aus: Daniel Zugaj (Greifenstein, Bäcker), Leander Hanika (Langgöns, Maurer), Frank Kimpfbeck (Solms, Feinwerkmechaniker), Leonora Ademaj (Wetzlar, Fleischerei-Fachverkäuferin), Annika Putz (Eschenburg, Friseurin), Tim Joel Habermalz (Hohenahr, Elektroniker), Philipp Bastian Müller (Eschenburg, Kfz-Mechatroniker), Luis Haberer (Wetzlar, Kfz-Mechatroniker), Simon Dorndorf (Eschenburg, SHK-Anlagenmechaniker), Dominik Unger (Hüttenberg, SHK-Anlagenmechaniker), Anna-Lisa Mariaschk (Friedberg, Konditorin), Raphael Sperber (Herborn, Metallbauer), Julius Nonnast (Bonn, Tischler), Jakob Enseroth (Herborn, Zimmerer) und Felicia Hartmetz (Bad Endbach, Bäckerei-Fachverkäuferin).

Ralf Jeschke dankte den ausbildenden Betrieben, den Mitgliedern der Gesellenprüfungsausschüsse und den Berufsschulen für die Qualifizierung junger Menschen zu Fachkräften, die der Markt dringend benötige. Zugleich trügen sie wesentlich zur Zukunftssicherung des Handwerks bei. Gemeinsam mit Klaus stellte sich Ralf Jeschke den Fragen zweier Junggesellen, die gerade ihre Prüfung bestanden haben und zwei Handwerken angehören, die nicht erst seit heute besonders unter dem Mangel an Bewerbern für eine Lehrstelle leiden: dem Fleischer Jannik Hofmann, der sein Handwerk bei der Metzgerei Manz in Hüttenberg erlernt hat, um dem Bäcker Daniel Zugaj, der seine Ausbildung bei der Bäckerei Gabriel in Herborn absolviert hat.

Dabei wurde deutlich, dass das Handwerk weiter über den sprichwörtlichen “goldenen Boden” verfügt. Jungen, motivierten, von ihrem erlernten Handwerk überzeugten und zielstrebig sich weiterbildenden Menschen eröffneten sich im Handwerk viele Möglichkeiten einer beruflichen Karriere. Das gelte nicht zuletzt – oder vielleicht vor allem auch – jungen Menschen, die die Schule mit dem Abitur verlassen. Das “Abi” sei keine Einbahnstraße hin zu einem Studium, das, so die Erfahrung, ohnehin von mehr als einem Drittel derer, die einen oder gar mehrere Studiengänge beginnen, wieder abgebrochen werde. Der umgekehrte Weg biete sich an und sei im Zweifel sogar der bessere. Denn auf der Basis einer abgeschlossenen Lehre im Handwerk sei Weiterqualifikation eine zielführendere Alternative. Zumal ein Meistertitel im Handwerk dann sogar die Zugangsberechtigung zum Studium beinhalte.

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Auszeichnung der Innungsbesten Junggesellen 2019: von links Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke, Simon Dorndorf, Philipp B. Müller, Kammerpräsident Klaus Repp, Jakob Enseroth, Luis Haberer, Anna-Lisa Mariaschk, Dominik Unger, Annika Putz, Frank Kimpfbeck, Leonora Ademaj, Daniel Zugaj, Leander Hanika, Raphael Sperber, Tim Joel Habermalz und KH-Geschäftsführer Sebastian Hoffmanns.
Fotos: Ewert