Im Anschluss an einen Rundgang durch die Wache 1 sowie eine Vorstellung der Wetzlarer Feuerwehr durch den stellvertretenden Leiter, Herrn Ralph Merseburg, bei der auch die großen Herausforderungen beim Löschen von brennenden Elektrofahrzeugen diskutiert wurden, überreichte Kreishandwerksmeister Ralf Jeschke (Hermannstein) einen Spendenscheck zur Förderung der Arbeit der Jugendfeuerwehr Wetzlar an Herrn Erwin Strunk, den Leiter der Feuerwehr Wetzlar.

In der folgenden Talkrunde – Feuerwehr, Handwerk und Ehrenamt betonte Jeschke, dass das Handwerk ein wichtiger Partner für die Feuerwehren sei. Gerade gut ausgebildete Handwerker brächten die Fähigkeiten mit, die in den Wehren benötigt werden. Gesellschaftliches Engagement gehöre an vielen Stellen zur Unternehmenskultur im Handwerk.

Dieter Rüspeler (Hüttenberg) bestätigte diese Sichtweise. Zwar könne es manchmal Situationen geben, in denen ein Kunde wenig Verständnis für eine Auftragsverzögerung zeige, weil der zuständige Mitarbeiter zu einem Feuerwehreinsatz müsse, dies sei aber die Ausnahme. Betriebe erhalten eine Kostenerstattung für die Zeit, in der der Mitarbeiter fehlt. Der Betriebsinhaber solle immer auch daran denken, dass er die Hilfe der Feuerwehr benötigen könnte, wenn es im Betrieb brennt. Dann könne er froh sein, wenn es genügend engagierte Feuerwehleute gibt, die größeren Schaden von ihm abwenden.

Strunk erklärte, dass die Leitung der Feuerwehr Wetzlar gerne bei Fragen oder Bedenken von Betriebsinhabern zur Verfügung stehe. Weiterhin werde den ehrenamtlichen Feuerwehrleuten ein verantwortungsvoller Umgang mit den Fehlzeiten für Einsätze beigebracht: Bei einem kleinen Mülltonnenbrand müssen etwa nicht alle Ehrenamtlichen ihre Arbeit stehen und liegen lassen und zum Einsatz kommen. Dies sei in der Regel mit den hauptamtlichen Feuerwehrleuten zu schaffen. Weiterhin betonte Strunk, dass das Engagement in einer Feuerwehr nie ein Hemmnis für einen Arbeitgeber sein sollte, einen neuen Mitarbeiter einzustellen. Im Gegenteil: In der Regel erhalte man einen motivierten und verantwortungsvollen Mitarbeiter, der eine Bereicherung für das Unternehmen darstelle.

Diesen Eindruck bekräftigte Kevin Koch, ehrenamtlicher Feuerwehrmann. Bei der Feuerwehr erfahre man außerdem einen tollen Zusammenhalt und es entstehen echte Freundschaften. Gleichzeitig leiste man einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Als neu gewählter Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden durfte sich Herr Joachim Wagner (Biebergemünd) vorstellen.

Mit karriere-mittelhessen.de gibt die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill rund 600 angeschlossenen Handwerksbetrieben aus sämtlichen Gewerken eine zeitgemäße und kostengünstige Plattform zur Mitarbeitergewinnung an die Hand, welche durch Herrn Christoph Reuber vorgestellt wurde. In Zeiten des sich verschärfenden Fachkräftemangels und der immer schwierigeren Besetzung offener Ausbildungsstellen gilt es, in der Region auf die ausgezeichneten Karrieremöglichkeiten im Handwerk hinzuweisen. Aus diesem Grund hatte das Regionalmanagement Mittelhessen en Kontakt zu den Plattformanbietern hergestellt.

Die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill plant ab 2020 ein Angebot für Arbeitssicherheit und Arbeitsmedizin im Rahmen der Grundbetreuung gemäß der Unfallverhütungsvorschrift DGUV2. Welche gesetzlichen Vorgaben hier für Betriebe gelten und wie eine Betreuung durch die Kreishandwerkerschaft aussehen kann, erläuterte Geschäftsführer Hoffmanns. Mitgliedsbetriebe einer Innung erhalten hierzu Anfang 2020 nähere Informationen.

Hoffmanns stellte außerdem die wichtigsten Neuerungen beim Handwerker-Parkausweis der Stadt Wetzlar vor. Zum einen können auf einer Genehmigung mehrere Fahrzeuge vermerkt werden. Ein Handwerksbetrieb kann sich daher so viele Genehmigungen erteilen lassen, wie er Fahrzeuge in der Wetzlarer Altstadt parallel einsetzt. Er kann dann selbst entscheiden, welche der Genehmigungen er in welchem Fahrzeug zu welchem Zeitpunkt auslegt. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine Genehmigung für drei Jahre zu beantragen, wodurch der Betrieb Kosten einsparen kann, da hier eine geringere Gebühr anfällt, als wenn drei Einjahresgenehmigungen hintereinander beantragt werden.

Kreishandwerksmeister Jeschke war es ein wichtiges Anliegen, sich mit den Kollegen über die Ausbildung von Abiturienten im Handwerk auszutauschen. Hier war klarer Konsens, dass ein höherer Anteil an Abiturienten in der handwerklichen Ausbildung wünschenswert sei. Es müssten jedoch auch die persönlichen Voraussetzungen der Bewerberinnen und Bewerber sowie die Motivation stimmen und zum Betrieb bzw. zum Handwerk passen. Gute Berufsorientierung in den Schulen sei daher unumgänglich. Die Kreishandwerkerschaft steht den Schulen im Lahn-Dill-Kreis gerne mit ihren Azubi-Guides zur Verfügung.