Fleischer-Innung Mittelhessen-West – Aktuelle Informationen

Fusion der beiden Fleischer-Innungen Lahn-Dill und Gießen

Schöffengrund-Niederquembach (wf). „Es ist der richtige Schritt.“ Diese Überzeugung einigte ausnahmslos alle an der Gründungsversammlung der neuen „Fleischer-Innung Mittelhessen-West“ Beteiligten, die sich in der Gastwirtschaft und Metzgerei „Zur Bernstadt“ der Familie Zimmermann in Niederquembach zusammengefunden hatten. Das waren  Vorstände und Mitglieder der beiden Fleischerinnungen Lahn-Dill und Gießen, Sebastian Hoffmanns, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft (KH) Lahn-Dill, Björn Hendrischke, Hauptgeschäftsführer der KH Gießen, Landesinnungsmeister Eckart Neun (Wenings) vom Fleischerverband Hessen, und Andreas Groß, Kreishandwerksmeister Lahn-Dill. Und sämtlich beschlich sie das gute Gefühl, bei einer Art „kleinem historischen Ereignis“ anwesend zu sein und mitgewirkt zu haben. Die neue, größere Innung, der zwischen Haiger und Hungen 35 Mitgliedsbetriebe angehören, geht offiziell zum 1. Januar 2022 an den Start.

Für die Fleischerinnung Lahn-Dill ist es allerdings schon der zweite Schritt dieser Art. Bereits zum 1. Januar 2018 hatten sich nach längerem Vorlauf die bis dahin selbständigen Fleischerinnungen Wetzlar und Dillenburg zur Fleischerinnung Lahn-Dill zusammengeschlossen. Nach wiederum eingehenden Gesprächen auf der Ebene der Innungen sowie der beiden Kreishandwerkerschaften stand in Niederquembach für die Innung Lahn-Dill nun der zweite Fusionsschritt innerhalb von vier Jahren an, für die Innung Gießen der erste. Und es sollen, so die Hoffnung im Blick auf die Situation im gesamten mittelhessischen Raum, nicht die letzten gewesen sein. Die Entwicklung hin zu größeren und damit auch schlagkräftigeren und einflussreicheren Innungs-Einheiten liegt auch ganz im Sinne des Landesinnungsverbandes: „Ich kann die Fusion nur begrüßen. Die Sache ist, nicht zuletzt im Blick auf ihre Außenwirkung, gut und geht auch gut“, ist sich Landesinnungsmeister Eckart Neun sicher.

Die beiden Geschäftsführer Hendrischke und Hoffmanns – Letzterer wird auch die Geschäftsführung der neuen Fleischerinnung Mittelhessen-West übernehmen -, hoben das feste Vertrauensfundament zwischen Innungen und Kreishandwerkerschaften hervor, auf dem die Vor- wie auch die eigentlichen Fusionsgespräche und -verhandlungen stattfanden. Auf dieser Basis könne und solle nun aufgebaut und die Fusion mit Leben erfüllt werden. Dabei weise der neue Name Fleischerinnung Mittelhessen-West auf die ausdrücklich erwünschte Möglichkeit und das Gesprächsangebot an benachbarte Fleischerinnungen  hin, für weitere Zusammenschlüsse offen zu sein. Es sei dann ein Leichtes, den Zusatz „West“ aus dem Innungsnamen zu streichen.

Carlos Zach-zach, seit vier Jahren Obermeister der Fleischerinnung Gießen, nennt die Fusion eine „richtungsweisende Entscheidung im Hinblick auf die künftige Innungsarbeit sowie die Interessenvertretung unseres Berufsstandes“ und sieht voraus, dass sich in Zukunft vermehrt Innungen zusammenschließen werden (müssen). Nicht zuletzt angesichts der Probleme, die sich im Zusammenhang mit Nachfolge bzw. Betriebsübergaben gerade im Fleischerhandwerk erkennbar ergeben. Dr. Bettina Hardtert (Hüttenberg), kommissarische Innungsobermeisterin Lahn-Dill, zeigt sich erfreut über die vergleichsweise große Zahl junger und engagierter Kollegen, die im Blick auf die neue Innung Mittelhessen-West bereits seien, „Sich den Hut aufzusetzen“, und verknüpfte damit zugleich ihre Hoffnung, „dass auch die Alten mitziehen“.

Vor dem Fusionsbeschluss und der Verabschiedung der neuen Satzung hatten die beiden bisherigen Fleischerinnung Gießen und Lahn-Dill in gesonderten Abstimmungen jeweils einstimmig dem Zusammenschluss zugestimmt. Bei der notwendigen Neuwahl des Vorstandes wurde der 36 Jahre alte Niederquembacher Fleischermeister Jan Zimmermann für die Dauer von vier Jahren zum Obermeister der neuen Innung Mittelhessen-West gewählt. Seine Wahl erfolgte ebenso einstimmig wie alle nachfolgenden gleichfalls. Die beiden stellvertretenden Obermeister sind Frank Göbel (Mittenaar-Ballersbach, bisher stellvertretender IOM der Innung Lahn-Dill) und Carlos Zach-Zach (Gießen). Als Beisitzer komplettieren Christian Götz (Braunfels-Altenkirchen), Jörg Giersbach (Dietzhölztal-Steinbrücken) und Esther Schnaut (Wettenberg-Wißmar) den Innungsvorstand. Den Rechnungs- und Kassenprüfungsausschuss bilden Dr. Bettina Hardtert (Hüttenberg), Jörn Bechthold (Atzbach) und Hendrik Engel (Wieseck).

Zur Genese der Fusion. Fakt ist, dass die Fleischerinnungen in den letzten Jahren vor allem durch Betriebsaufgaben zahlreiche Mitglieder verloren haben. Nicht zuletzt aus diesem Grund reiften in den Innungen Erkenntnis und Notwendigkeit, die Kräfte im regionalen Fleischerhandwerk zu bündeln, was zur Aufnahme von Sondierungsgesprächen zwischen zunächst den beiden Innungen führte, in die nachfolgend auch die Kreishandwerkerschaften einbezogen wurden. Das alles ist laut Innungsleitungen und KH-Geschäftsführern auf gemeinschaftlicher, kollegialer und freundschaftlicher Ebene über die Bühne gegangen. Mit dem Ergebnis der jetzt vollzogenen und zum 1. Januar 2022 in Kraft tretenden Fusion.

Der Sitz der neuen Innung wird in jeweils dem Landkreis sein, aus dem der Obermeister seinen Firmensitz hat. Im Falle Jan Zimmermann übernimmt also die Kreishandwerkerschaft Lahn-Dill die Geschäftsführung, was jedoch auf die Betriebe aus dem Kreis Gießen keinerlei negative Auswirkungen hat, da diese sich in allen Angelegenheiten und Innungsleistungen weiterhin an die KH Gießen wenden können. Im umgekehrten Fall, sollte dieser einmal eintreten, gilt das Gleiche. Deshalb ändert sich, abgesehen vom neuen Innungsnamen sowie der Besetzung des Vorstandes und der Ausschüsse, für alle 35 Mitgliedsbetriebe in der Alltagspraxis nichts.


Qualitäts-Auszeichnungen für die Metzgerei Hennche

Leun-Biskirchen (wf). Seit vielen Jahren nutzt Fleischermeister Joachim-Albert Hennche aus Biskirchen die angebotenen Gelegenheiten und Möglichkeiten, seine Produkte von externen, neutralen Experten auf ihre Qualität überprüfen zu lassen. „Das bin ich meinen treuen Kunden am Firmensitz in Biskirchen und natürlich auch der sogenannten, aber gleichfalls sehr geschätzten ‚Laufkundschaft‘, zum Beispiel in den unseren Filialen im Rewe-Markt Solms und im Forum Wetzlar, schuldig“, so Hennche, der gemeinsam mit seiner Frau Monika die Traditionsmetzgerei samt Partyservice nun in der vierten Familiengeneration führt.

Gegründet wurde die Handwerksmetzgerei 1893 von seinem Urgroßvater Friedrich Christian Hennche an jener Stelle im heutigen Stadtteil von Leun, an dem sich bis heute der Standort der „Zentrale“ und die Produktion befindet. Aktuell beschäftigen Joachim und Monika Hennche 26 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Produktion und Verkauf. Und ihnen allen gebührt laut Chef Dank, sind sie doch als Team am Erfolg der Fleischerei am heimischen Markt, der für handwerkliche Metzgereibetriebe „auf dem Dorf“ im permanenten und nicht einfachen Wettbewerb steht mit einflussreichen Konkurrenten, Filialisten und Discountern bekanntlich und nachvollziehbar alles andere als einfach ist, beteiligt.

Die Chance der „Kleinen“ im Wettbewerb mit den „Großen und Billigen“ liegt neben einem besonderen Service in einer gleichbleibend hohen Qualität der angebotenen Fleisch- und Wurstwaren und der damit eng verbundenen Nachvollziehbarkeit der Herkunft von Schweinen und Rindern, idealerweise aus der Region. Ein großer Teil der Kundschaft weiß um diese Zusammenhänge, legt Wert auf diese internen Erkenntnisse und richtet das Einkaufsverhalten ganz bewusst darauf aus, weiß wiederum Joachim Hennche. Und so schließt sich der Kreis, indem der Fleischermeister seine Produkte neutral testen und im Erfolgsfall dann auch auszeichnen lässt. Die entsprechenden Dokumente bilden dann einen wichtigen Teil der Informationen für die Kundschaft, die Joachim und Monika Hennche gerne weitergeben.

Aktuelle Ausweise für die hohe Qualität der Fleisch- und Wurstwaren aus dem Hause Hennche sind zwei „frische“ Gold- und eine Silbermedaille für „Schinken & Wurst – Produktqualität“, verliehen als Ergebnis der Hennche-Teilnahme an der Internationalen Qualitätsprüfung 2019/2020 beim Test-Zentrum Lebensmittel der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Im Mittelpunkt dieser Testung steht die sensorische Produktbewertung, bei der auch Einflüsse der Rohstoffauswahl, der Herstellungstechnologie und der Rezeptur berücksichtigt werden. Ergänzend kommen eine Verpackungs- und Kennzeichnungsprüfung sowie weitere Labor-Analysen hinzu. Bei abgepackter Wurst gibt es zusätzlich eine Qualitätskontrolle am Ende des Mindesthaltbarkeitsdatums. Des Weiteren erhielt die Metzgerei Hennche eine DLG-Auszeichnung für erfolgreich getestete Präventionsmaßnahmen in den Bereichen Arbeitsschutz-Organisation, Aus- und Fortbildung, Transport und Verkehr, Arbeitssicherheit sowie Gesundheit und Ergonomie.

Das DLG-Testzentrum Lebensmittel ist dank seiner Fach- und Methodenkompetenz führend in der Qualitätsbewertung von Lebensmitteln. Ein neutrales Experten-Netzwerk sowie Prüfmethoden auf Basis aktueller, wissenschaftlich abgesicherter und produktspezifischer Qualitätsstandards garantieren nach DLG-Angaben Neutralität und Qualitätstransparenz. Getestete Produkte, die die DLG-Qualitätskriterien erfüllen, erhalten die Auszeichnungen „DLG-prämiert“ in Gold, Silber oder Bronze.